Wie alles begann…

Es begab sich zur fast dunkelsten Zeit des Jahres. Die Fahrräder waren durch Rudermaschinen ersetzt worden, die uns die Beibehaltung der im Sommer mühsam erworbenen Fitness versprachen. Natürlich ohne sich den Unbilden der Witterung zu sehr aussetzen zu müssen. Nach donnerstäglich quälenden 10 Kilometern der Galeerenfron winkte wie üblich die professionell dargereichte Labsal beim „Chicken“, dem Chef des von anderen respektvoller „Zum Onkel Willi“ genannten Restaurants. Zum Beispiel in Form von mageren Schweinekoteletts der 500-Gramm-Klasse nebst einem leckeren Hefeweizen. Sport zehrt einen ja schnell aus. Muss man gegensteuern.

Wenn man schon zum Essen die Klappe gewaltig aufreißt, kann es bisweilen passieren, dass sich nicht nur der ein oder andere Bissen hinein verirrt, sondern auch schon mal die großspurige Ankündigung von Heldentaten herausdringt. So auch hier. Die herzzerreißende Schilderung von Achim, wie einer der Weinberge seiner Eltern nach Jahrzehnte treuer Dienste durch Herausreißen der Reben schmähliche Vernichtung erfahren sollte, trieb uns, Christoph, Lars und Itscha, erst Tränen des Mitleids in die Augenwinkel, dann markige Worte am Kotelett vorbei in die Öffentlichkeit. Der Schicksalsgemeinschaft der bedrohten Weißburgunderreben im Plantert wollten wir beistehen. Nichts weniger!

Nun könnte eine solche Geschichte auch gut ausgehen. Man wacht morgens auf, hat Kopfweh und erinnert sich lächelnd an die Schnapsideen des vorigen Abends. Pech halt nur, wenn einer der Anwesenden das alles ernst gemeint hat, und man aus der gemeinsam ausgetüftelten Nummer nicht mehr raus kommt.

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